30 Jahre Fernentriegelung von Autotüren
1982 - scheinbar erst vorgestern, doch schon eine gute Weile her. Wir alle waren dreissig Jahre jünger.
Im April der Malwinenkrieg. Spanien tritt in die NATO ein. Das erste deutsche Retortenbaby wird in Erlangen geboren. Ronald Reagan in Berlin. Helmut Kohl neuer Regierungschef der Bundesrepublik („Skohl!“). Verbot der Solidarnosc in Polen. Erstes Kunstherz. Commodore C 64 für Arpanet (Vorgänger von Internet, seit 1962). Tschernobyl. Und, und, und - darunter auch dies: erstmals wird ein serienmässiges Automodell mit elektronischer Fernentriegelung der Türen vorgestellt.
Tja, heute fast unvorstellbar, damals aber eine Pioniertat: das Auf-den-Wagen-Zugehen, einen Knopf drücken, das Fahrzeug bestätigt durch ein Hupsignal oder Lichtzeichen, man öffnet und steigt ein. Seinerzeit reinste Hexerei!
Es war das Renault Fuego Coupé (von 1980 bis 1986, in einigen Ländern bis 1992 gebaut, mechanisch auf dem erfolgreichen R 18 basierend), das erstmals serienmässig ab Oktober 1982 mit einer Fernentriegelung für seine beiden Türen ausgestattet wurde, zunächst separat vom eigentlichen Schlüssel.
Die Fernentriegelung (auf 433 MHz) erfand und entwickelte ein gewisser Paul Lipschutz, der seinem Kind auch die in Frankreich noch bis heute gängige Bezeichnung gab (nach den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Zunamens): PLIP. Klang sogar treffend.
Anfangs gab es auch einen Infrarot-Schlüssel. Heutzutage sind praktisch sämtliche Autos mit einer Fernentriegelung, die mit Zentralverriegelung und Wegfahrsperre zusammenarbeit, ausgestattet - ein Segen, wenn es funktioniert, und ein Ärger, wenn es Probleme gibt. Über Probleme von Restauratoren und Besitzer, die dereinst einen Scheunenfund wiedererwecken wollen, wenn weder Hersteller noch Händlernetz noch existieren, wollen wir ein anderes mal nachdenken.
























