Von den Anfängen des Airbag
Bereits im Jahr 1967 experimentierte der Biophysiker Dr. Clark mit Luftsäcken zur Verhütung von Unfallfolgen in Autos und Flugzeugen. Es sollte aber noch ein Weilchen dauern, bis wirklich überzeugende Konzepte vorgestellt werden konnten. Im Jahre 1970 aber berichtete die ADAC Motorwelt vom “Airceptor”, einem Airbag-Konzept der Firma Eaten Yale & Towne in den USA. Und dieser Airbag funktionierte wirklich. Der Sack bestand aus Nylongewebe, zum Aufblasen wurde Stickstoff aus einer feuerlöscher-grossen Flasche in den Sack gepumpt, der Sensor war vermutlich noch ziemlich mechanisch, löste den Aufblasimpuls aber nur über 11 km/h und bei genügend starker und andauernder Bremswirkung aus. Also im Prinzip alles wie heute, nur viel einfacher und viel voluminöser.
Die Versuche waren positiv. Die Testpersonen wurden trotz des offensichtlich lauten Knalls nicht taub. “Etwa zwei Drittel erholten sich innerhalb 24 Stunden, die restlichen bis auf 5% innerhalb einer Woche”, stand im damaligen Bericht der ADAC Motorwelt.
Natürlich hatte man damals noch viele Vorbehalte. Was würde geschehen, wenn ein Brillenträger oder Pfeifenraucher mit dem Gesicht in den Luftsack prallte? Was wäre bei einem irrtümlichen Aufblasen oder was wäre, wenn der Sack nicht aufginge im Falle eines Unfalles. Und, wieviel Wartung würde nötig sein? Die wichtigste Frage aber war wohl, wie teuer dieser Sack sein würde. Mercedes-Benz schätzte damals 400 bis 500 DM pro “Kissen”, die Amerikaner gingen bei grossen Stückzahlen von tieferen Kosten von rund 70 bis 110 DM aus.
Dass wir heute acht und mehr Airbags im Auto haben, die dazu nicht nur den Kopf, sondern auch die Knie und alle anderen empfindlichen Körperteile, und das nicht nur bei Front- sondern auch bei Seitenaufprallunfällen schützen, hätten sich die damaligen Forscher aber wohl kaum vorstellen können.






























