Audio-Nostalgie oder wie wir früher Musik in die Autos einbauten ...
Als ich las, dass heute 97% aller Autos (in Deutschland) mit werks-eingebautem Autoradio (wenn man diese Computer, die auch Musik produzieren, überhaupt noch so nennen darf) ausgeliefert werden, musste ich sofort an die Zeit zurückdenken, als dies noch überhaupt nicht der Fall war und als das Beste, worauf man hoffen konnte, ein genormter DIN-Einbauschacht war, in den ein Nachrüstradio hoffentlich irgendwie reinpasste.
Um sich das richtige und auf die persönlichen Bedürfnisse massgeschneiderte (und im Budget passende) Radio auszuwählen, organisierte man die schönen Kataloge von Blaupunkt, Philips, Grundig, Tacano, Pioneer und anderen Anbietern und verglich Leistungsdaten und Designaspekte. Man ging zum Radio-Fachgeschäft oder zum Discounter und konnte regalweise Autoradios unterschiedlichster Preisklassen begutachten.
Hatte man sich dann für eines der Geräte entschieden, stand als nächste Fragestellung die Wahl der Lautsprecher auf dem Tapet. Auch hier konnten Leistungs- und Design-Aspekte den Ausschlag für den Entscheid geben, wichtiger war aber vielfach, ob man diese teilweise recht sperrigen Dinger überhaupt im Auto unterbringen konnte, wieviel Kabel man dafür verlegen musste und wie gross die Löcher sein würden, die man dafür aus den Verkleidungen herausschneiden musste (dafür gab es dann auch schöne Schablonen in den Verpackungen).
Hatte man alle Teile, genügend Kabel und Montagehilfsmittel beisammen, konnte die fröhliche Bastelei beginnen. Strom musste zum Radio geführt werden (über das Zündschloss, oder direkt ab Batterie mit Dauerspannung?) und die einzelnen Geräte mussten verbaut werden. Am Schluss, mit etwas Glück oder viel Können, kam dann der erste Test und wie glücklich war man doch, wenn die Installation gelungen war und Musik aus allen Ecken des Autos ertönte.
Verkaufte man später das Auto, entfernte man oft das teuer gekaufte Autoradio, um es in das nächste Fahrzeug zu übernehmen.
Und den Restauratoren von heute bereiten natürlich die vielen Löcher in den Originalverkleidungen genauso viel Kummer, wie die fehlenden Radioschachtblenden. Aber daran dachte damals natürlich kaum jemand.





















